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DEMONUMENT

Mascha Naumova

Fr., 23.06. 22:00–23:50 Uhr Sa., 24.06. 22:00–23:50 Uhr
Das Sujet der Performance DEMONUMENT* (2022) von Mascha Naumova setzt sich mit den großen Monumenten der Menschheit auseinander, den Symbolen des Glaubens und der Macht, mit der Vision, durch Menschenhand das Immaterielle in Materialität zu transformieren und eine neue gemeinsame Lebensform zu erschaffen. Es beschreibt den Versuch einer unfertigen Utopie.

Beton auf dem Weg in die Ewigkeit

Als im Jahre 1968 ein Erdbeben im Westen Siziliens die alte Stadt unter sich begrub, schuf man 25 km von der zerstörten Stadt entfernt eine neue Stadt: Gibellina Nuova (1970) – Traum der Architekten, eine auf dem Reißbrett entstandene Planstadt, ein Labor der Moderne für ein Leben inmitten von Ästhetik und Kunst. Aber das Experiment scheiterte. Heute liegt eine unheimliche Stille und Leere über der dysfunktionalen Stadt, wie kurz vor Ankunft der Arche Noah, nur eine einzelne Taube gibt Zeugnis über sich erneuernde Vegetation und wiederkehrendes Leben. Die Arche Noah ist das Symbol der ersten Naturkatastrophe der Menschheitsgeschichte, das Fanal einer postapokalyptischen Zukunft. Was kommt nach der absoluten Katastrophe?

Mascha Naumova reininterpretiert die Vorstellungen von einer post-"post- apokalyptischen“ Zukunft: eine Welt, in der der Mensch abwesend ist, in der eine wehrhafte Natur sich über den vom Menschen verursachten Zerstörungen und überlebten Artefakten neu ausbalanciert. Ein Spiel zwischen Wasser und Sand, Erde und Ozean. Die Sandburg wird zur Parabel unserer Existenz, wir bauen wie immer auf Sand, unsere Träume werden zu Albträumen, die letzte Utopie zur Dystopie. Die Geschichte beginnt wieder von vorn. Man denkt an Kafkas Prometheus: „Da sie aus einem Wahrheitsgrund kommt, muß sie wieder im Unerklärlichen enden.“

Kurz-Bio

Mascha Naumova

Mascha Naumova ist eine bildende Künstlerin, Performerin und Videokünstlerin, die in Berlin lebt und arbeitet.
Ihre Arbeit beschäftigt sich mit Themen wie emotionalen Erfahrungen, Geschlechterrollen, Weiblichkeit, Sex, Sterblichkeit und dem Kampf der Menschheit dagegen. Maschas Performances, die von Theaterstücken und klassischem Drama beeinflusst sind, haben oft eine Nähe zu mystischen Szenen. Das Werk der Künstlerin entwickelt sich auch aus der Monumentalmalerei, dem emotionalen Abdriften und der Sozialforschung.

Ort

Karl-Marx-Platz, 17
Berlin
12043 Berlin
Deutschland

Seitwand des Gebäudes am Karl-Marx-Platz, 17