- Installation
- Literatur & Poesie
- Performance
Manifotzo
Kollektiv »kaboom«: Carolin Schmidt, Vipua Rukambe, Margaret Schlenkrich & Odile Kennel
Fr., 23.06. 19:00–19:10 Uhr
Fr., 23.06. 19:30–19:40 Uhr
Fr., 23.06. 20:00–20:10 Uhr
Manifeste stellen einen Bruch dar. Sie sind radikal. Und das wird immer noch zu wenig weiblich/ trans/ queer/ lesbisch / Schwarz gedacht.
Odile Kennels Gedicht ,Manifotzo' ist ein Spiel mit dem Begriff des Manifestes. Der Titel ist gleichsam eine Ansage an das männlich konnotierte Wort, als fordere es das Wort zum Duell auf. ,Fotze', ein Wort, das vor allem als Schimpfwort gegenüber weiblich gelesenen Personen benutzt wird, um sie zu degradieren und gleichzeitig zu sexualisieren. Die Sprecher:in kehrt die Perspektive um: Haben Sie heute schon das Wort Fotze in den Mund genommen? / Haben Sie heute schon eine Fotze in den Mund genommen? / Haben Sie heute schon gefotzt? Kennel kitzelt auch die entlegenste Assoziation aus dem Wort heraus, personifiziert es, geht in die direkte Anrede mit der Leser:in, um zu dem Schluss zu kommen: Klotz ran, strotz vor Stolz, die Fotze fetzt!
Misogynie macht auch vor der Sprache keinen Halt. Sie ist universal. Lesben und LGBTQIA+ wird der Hass auch in Form von Sprache entgegengebracht. Die Sprecher:in des Gedichts erobert sich das Wort ,Fotze‘ zurück, claimt es für sich und verwandelt es in ein aktivistisches Vokabular:
Fotze / Fotze / Fotze
Unsere Gedichtinstallation Manifotzo lässt das Gedicht aufleben, wie Gloria Anzaldua es in ihrem Buch Borderlands/La Frontera: The New Mestiza beschreibt: ,My 'stories' are acts encapsulated in time, 'enacted' every time they are spoken aloud or read silently I like to think of them as performers and not as inert and 'dead' objects. Instead, the work has an identity.‘ Wir stimmen gemeinsam in die Parole mit ein und feiern die Lust am Protest und die Poesie des Widerstands. Gerade im Pride Monat Juni ist diese Installation ein Manifest für das Spiel, für die Lust und für die Sichtbarkeit aller Fotzen, Fotzenfreund:innen und -liebhaber:innen: die Fotze / bin / ich.
#dieFotzebinich
Odile Kennels Gedicht ,Manifotzo' ist ein Spiel mit dem Begriff des Manifestes. Der Titel ist gleichsam eine Ansage an das männlich konnotierte Wort, als fordere es das Wort zum Duell auf. ,Fotze', ein Wort, das vor allem als Schimpfwort gegenüber weiblich gelesenen Personen benutzt wird, um sie zu degradieren und gleichzeitig zu sexualisieren. Die Sprecher:in kehrt die Perspektive um: Haben Sie heute schon das Wort Fotze in den Mund genommen? / Haben Sie heute schon eine Fotze in den Mund genommen? / Haben Sie heute schon gefotzt? Kennel kitzelt auch die entlegenste Assoziation aus dem Wort heraus, personifiziert es, geht in die direkte Anrede mit der Leser:in, um zu dem Schluss zu kommen: Klotz ran, strotz vor Stolz, die Fotze fetzt!
Misogynie macht auch vor der Sprache keinen Halt. Sie ist universal. Lesben und LGBTQIA+ wird der Hass auch in Form von Sprache entgegengebracht. Die Sprecher:in des Gedichts erobert sich das Wort ,Fotze‘ zurück, claimt es für sich und verwandelt es in ein aktivistisches Vokabular:
Fotze / Fotze / Fotze
Unsere Gedichtinstallation Manifotzo lässt das Gedicht aufleben, wie Gloria Anzaldua es in ihrem Buch Borderlands/La Frontera: The New Mestiza beschreibt: ,My 'stories' are acts encapsulated in time, 'enacted' every time they are spoken aloud or read silently I like to think of them as performers and not as inert and 'dead' objects. Instead, the work has an identity.‘ Wir stimmen gemeinsam in die Parole mit ein und feiern die Lust am Protest und die Poesie des Widerstands. Gerade im Pride Monat Juni ist diese Installation ein Manifest für das Spiel, für die Lust und für die Sichtbarkeit aller Fotzen, Fotzenfreund:innen und -liebhaber:innen: die Fotze / bin / ich.
#dieFotzebinich
Kurz-Bio
Kollektiv »kaboom«: Carolin Schmidt, Vipua Rukambe, Margaret Schlenkrich & Odile Kennel
Odile Kennel, schreibt Lyrik und Prosa. Sie übersetzt überwiegend zeitgenössische, in Deutschland nicht kanonisierte Lyrik aus dem Französischen, Portugiesischen, Spanischen und Englischen. Zuletzt erhielt sie den Paul-Scheerbart-Preis für ihre Übersetzungen. Ihr (Gedicht-)Essay ,Lust' (Verlagshaus 2021) ist derzeit für den Bücherfrauen-Literaturpreis nominiert.
»kaboom« entwickelt, ausgehend von Lyrik Installationen und Interventionen zu Themen wie Widerstand, Aktivismus und Geschichte. Ihr aktuelles Ausstellungsprojekt ,Auf den Spuren der Familie Diek. Geschichten Schwarzer Menschen in Tempelhof-Schöneberg‘ (bis 1.10.23) i.A. des Museums Schöneberg setzt sich u.a. mit Lyrik als Strategie dekolonialer Erinnerungskultur auseinander. www.freethetext.de
»kaboom« entwickelt, ausgehend von Lyrik Installationen und Interventionen zu Themen wie Widerstand, Aktivismus und Geschichte. Ihr aktuelles Ausstellungsprojekt ,Auf den Spuren der Familie Diek. Geschichten Schwarzer Menschen in Tempelhof-Schöneberg‘ (bis 1.10.23) i.A. des Museums Schöneberg setzt sich u.a. mit Lyrik als Strategie dekolonialer Erinnerungskultur auseinander. www.freethetext.de