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Quit Playing Games With My Heart

The Moldwins

Barrierefreier Zugang Barrierefreie Toilette
Fr., 23.06. 19:00–22:00 Uhr Sa., 24.06. 10:00–22:00 Uhr So., 25.06. 10:00–19:00 Uhr
Mögen die Spiele beginnen! Oder endlich aufhören. Nicht erst nach den letzten drei Jahren, gebeutelt von Pandemie, Krieg und einem Alltag zwischen den pandemischen Fronten, ist es an der Zeit, die Herzen zu schonen. Das Herz, Organ und Metapher zugleich, und irgendwo angesiedelt zwischen Leber und Seele, leidet nicht still. Alkohol tut ihm nicht gut, Schmerzen auch nicht, dabei hilft Alkohol doch gegen Schmerz. Das Herz ist der Ort, an dem das alltägliche Spiel Gehör findet, an dem es Fuß fasst und wo sich der Dreck das Tages niederschlägt – Narben, Kratzer, Schrammen, das Herz ernährt sich aus Spielplatzmülleimern. Bananenschalen, Kinderriegelplastik, und Sand. Und dennoch kommt es uns teuer zu stehen. Denn es ist ein kostspieliger Raum, den wir da betreten haben mit dem Eintritt in die Welt, und am Ende steht das Herz still: game over.

Gleich einer Hommage an das spielende, an das dem Spiel erlegenen und doch so spielsüchtigen Herz, widmet sich dieses Projekt dem peniblen Blick auf seine Funktion: es pocht, brennt, und spricht.

Eine Vitrine wird ein rund 4 kg schweres Rinderherz zeigen, das sich im Widerspiel zwischen Licht und Schatten in seiner Vielschichtigkeit präsentiert. An den Wänden hängt ein lebensgroß fotografiertes Triptychon, das spielerische Kombinationen klassischer Werke und dem exponierten Rinderherz zeigen. Mit dem geflügelten Term vom "Puls der Zeit" spielt das Projekt daher insofern, als dass gezeigt wird, wie die Historie vom Herz – auch einem RInderherz – eine makroskopische Brücke zu unserem Menschenherz schlägt.

Die Installation "Quit Playing Games with my Heart" erfolgt als das dritte Projekt von The Moldwins und bewegt sich damit weiterhin auf dem Pfad des ästhetisch Absurden, der Aufgehobenheit von Regeln und dessen, was für gewöhnlich abstößt weil es schwerlich auszuhalten ist. Doch das Herz hält, was es nie versprochen hat zu halten; es bleibt verspielt und schlägt, geht unter und wieder auf. Das Herz, ein Spiel auf Zeit.

Kurz-Bio

The Moldwins

Moldwins ist ein in Berlin lebendes Künstlerduo. Seit 2018 arbeiten Juliane Reichert und Tim Klöcker gemeinsam an multimedialen Projekten, die sich als Grenzerfahrung, als kombinatorisches Spiel von eigentlich Unkombinierbarem verstehen. Die Handschrift der Künstler ist davon gezeichnet, Schönheit im Makabren, im Abstoßenden zu finden. Mehrdimensional inszenierte Installationen aus Ton, Bild und Text bearbeiten Themen der Vergänglichkeit im steten Spannungsverhältnis von pulsierendem Leben und seiner Materie – die ihm übel mitspielt. Der Fokus liegt auf der fragilen Brutalität, die unseren Alltag strukturiert, sei es in Form von Fleisch, Pilzlamellen oder Schimmelflaum. Juliane Reichert arbeitet als freiberufliche Journalistin, Tim Klöcker ist gelernter Fotograf und arbeitet als Bestatter.

Ort

Weichselstr. 44
12045 Berlin
Deutschland

Nathanja & Heinrich

Barrierefreiheit

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