Echo der Stille – ein Experiment zum Mitmachen

Komm, sei laut in der Kirche, so laut wie du willst und lausche dann dem Nachhall deiner Kreation. Wir lassen uns leiten von Neugier: Wann wird Stille erfahrbar? Verhält es sich mit Stille und Klang wie mit Schatten und Licht? Wird das Eine erst durch die Abwesenheit des anderen erfahrbar? In der Bethlehemskirche am Richardplatz erforschen wir gemeinsam. Hier sind zu finden: Altar und Kirchenbänke, aber auch ein Haufen an Dingen, mit denen man intensiv Krach, Lärm und Klänge erzeugen kann. Während eines absteckten Zeitraum können alle experimentieren: mit Trommeln und Tröten, Rasseln und Rattern, mit der nervigen Blockflöte der Nachbarin, mit einem Kochlöffel, mit einem Instrument oder einfach mit der eigenen Stimme. Dann wechseln wir schlagartig zur Stille. Über die gleiche Zeitspanne können nun die Ohren aufgekrempelt werden. Dem Nachhall wird gelauscht. Bereitet die Stille gleichzeitig den nächsten Geräusch-Schwall vor? Nach ein paar Durchgängen kommt die Einschätzung: Gibt es verschiedene Arten von Stille, je nachdem was vorausging? Vielleicht ist Stille etwas, was den Schatten vergangener Klänge in den gegenwärtigen Moment wirft. Vielleicht ist sie auch die Vorbereiterin, die Raumschafferin für den Klang. Eine Erforschung lohnt sich allemal. Allein um einmal laut zu sein, so richtig laut, an einem Ort der Stille.