- Perspective
E1_0.26
Emma Adler
Fri, 27.06. 19:00 - 22:00 Uhr
Sat, 28.06. 10:00 - 22:00 Uhr
Hinter einer orangenen Tür eröffnet sich ein Raum, der sich dem direkten Zugriff entzieht — kein klassisches Geschäft, sondern ein temporärer Ausreißer inmitten des geschäftigen Treibens der Neukölln Arcaden. Mit der Präsentation E1_0.26 wirft Emma Adler im Rahmen von 48 Stunden Neukölln einen Blick auf das fragile Verhältnis von Realität, Darstellung und Deutung — auf jene kleinen Verschiebungen, in denen Wahrheit und Wahrnehmung ins Wanken geraten. Adlers Arbeiten verbinden stets politische Bildsprache, digitale Ästhetik und fiktionale Erzählstrukturen. Sie schafft Installationen, die bewusst mit Irritationen arbeiten und unsere Gewissheiten infrage stellen. Ihre Inszenierungen sind keine Orte des schnellen Verstehens, sondern laden dazu ein, genauer hinzuschauen — dorthin, wo das vermeintlich Eindeutige plötzlich kippt. Beispielswiese beiden Bucklern: körperlose Daunenjacken in fleischfarbenem Ton verbeugen sich mechanisch, rhythmisch, fast bockig. Sie stehen für das Spannungsfeld zwischen äußerer Konformität und innerer Benommenheit und sind ein Ausdruck jenes menschlichen Zwiespalts, Haltung zu zeigen oder sich ohne Position zu beziehen anzupassen. Adlers künstlerisches Vokabular ist ein Spiel mit Sehen und Glauben, die intensive Auseinandersetzung mit dem Wort und der Wahrnehmung: Glaube ich nur, was ich sehe — oder sehe ich nur, was ich glaube? Was als Fakt erscheint, entpuppt sich beim zweiten Blick als Konstrukt. Ihre Räume fordern heraus, verführen, simulieren — und legen zugleich die Mechanismen dieser Täuschung offen. E1_0.26 ist keine Antwort, sondern eine Einladung, den eigenen Blick neu zu justieren — dort, wo Zweifel zum Erkenntnisraum wird.
Biography
Emma Adler
EMMA ADLER studierte Bildende Kunst in Saarbrücken und Berlin mit den Schwerpunkten Performance und Bildhauerei. Adlers Arbeiten wurden in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen gezeigt, darunter im Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Neuer Kunstverein Gießen, Kunsthaus Dahlem, Neuer Aachener Kunstverein, Kunstverein Bremerhaven, Zeppelinmuseum Friedrichshafen und dem KINDL Museum in Berlin sowie der Fellbach Triennale.
2021 war Adler Stipendiatin der ZF Art Foundation. Für 2022 erhielt sie ein Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds Bonn, 2023 war sie Stipendiatin der Akademie der Künste Berlin. Ihre Ausstellung STRG-Z in der Galerie Anton Janiszweski wurde mit dem VBKI-Preis 2024 ausgezeichnet. Im Herbst 2025 ist sie als Artist in Residence an der Villa Kamogawa, Kyoto eingeladen.
2021 war Adler Stipendiatin der ZF Art Foundation. Für 2022 erhielt sie ein Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds Bonn, 2023 war sie Stipendiatin der Akademie der Künste Berlin. Ihre Ausstellung STRG-Z in der Galerie Anton Janiszweski wurde mit dem VBKI-Preis 2024 ausgezeichnet. Im Herbst 2025 ist sie als Artist in Residence an der Villa Kamogawa, Kyoto eingeladen.