Ear Action

Ear action ist eine Erforschung des Zwischenraums von Hören und Fühlen. In der eins-zu-eins-Performance wird eine Komposition auf Lärmschutzkopfhörern, die der*die Gäst*in trägt, gespielt. Die Lärmschutzkopfhörer, die normalerweise dazu benutzt werden, Geräusche der Umwelt abzudämpfen, funktionieren hier als Resonanzkörper direkt auf den Ohren des Publikumsgastes. Sie werden bespielt mit verschiedensten Gegenständen wie Geigenbögen, vibrierenden Objekten, Knisterbrause in Wasserschüsseln, Handschuhen aus verschiedensten Materialien, Pinseln und mehr. Das physische Potenzial von Klängen wird dabei erfahrbar gemacht: es ist immer wieder kaum zu unterscheiden, ob es sich um eine Höremfpindung oder um ein körperlich-physisches Moment handelt. Inspiriert von dem Sinnesphänomen „ASMR“ (autonomous sensory meridian response), in dem durch leise Geräusche ein angenehmes Kribbeln auf der Haut ausgelöst wird, haben die beiden composer performer Stellan Veloce und Neo Hülcker ihre eigene Praxis der intimen Ohr-Bespielung entwickelt. Diese bewegt sich zwischen Performance, Behandlung und Komposition und befindet sich in stetiger Weiterentwicklung und Erforschung.