Lauryn Youden at Number 1 Main Road

„Even A Worm Will Turn“ navigiert durch die geschliffenen Linien der sterilen Möbel des medizinisch-industriellen Komplexes und der modernistischen Architektur und legt die latente Gewalt offen, die sie dem Leben chronisch Kranker und Behinderter auferlegen. Hier wird sogar das Alltägliche zum Komplizen, denn hinter seiner vermeintlichen Neutralität verbirgt sich eine Geschichte der Kontrolle und Auslöschung. In der fragmentierten Zeitlichkeit der Queer Crip Time schwebend, umarmt die Arbeit die unregelmäßigen Rhythmen von Behinderung und chronischer Krankheit und lehnt linearen Fortschritt zugunsten von etwas Weicherem, Fremderem und Lebendigerem (Untotem) ab. Preisponys erscheinen als gespenstische Figuren, glitzernde Symbole von Wert, Wettbewerb und Kommerzialisierung, die Systeme entlarven, die verletzliche Körper bewerten und ausbeuten. Durch die „niedliche Ästhetik“ übt die Fragilität eine stille Rache aus, die den ableistischen Blick verunsichert und die Verletzlichkeit als listigen Widerstand umdeutet. Dies ist eine Rückforderung, die Strukturen des aufgezwungenen Leidens aufhebt und nach einer Zukunft strebt, in der das Überleben nicht nur möglich ist, sondern auch vor Trotz strahlt.