Zwischen Wahrheit und Wahrnehmung
In einer Welt, in der wir täglich von strahlenden Bildschirmen umgeben sind und Informationen in einem nie endenden Strom auf uns einprasseln, wird es immer schwieriger, zwischen dem Wirklichen und dem Wahrgenommenen zu unterscheiden. „What The Fact?“ – dieser spontane Ausruf spiegelt das Staunen und die Verwirrung wider, die uns häufig überfluten, wenn wir uns mit der seltsamen Dualität unserer Existenz auseinandersetzen. An der Schnittstelle zwischen Realität und Wahrnehmung liegt ein unerschöpfliches kreatives Potenzial, das Kunstschaffende dazu einlädt, ihre ganz eigenen künstlerischen Interpretationen zu entwickeln.
Die Wahrnehmung ist ein komplexes Zusammenspiel von Sinnen, Erinnerungen, Emotionen und Kontext. Was wir als „real“ betrachten, ist oft nur eine Facette der vielschichtigen Realität, die wir zu begreifen versuchen. Jedes Individuum bringt seine eigenen Erfahrungen, Vorurteile und Perspektiven in diese Wahrnehmung ein. Das eröffnet einen faszinierenden Raum für Künstler*innen, die die Möglichkeit haben, mit diesen Facetten zu experimentieren und neue Bedeutungen zu schaffen. Kunst wird so zu einem Werkzeug, das hilft, die Grenzen des Sichtbaren zu hinterfragen und unterschiedliche Wahrheiten zu entdecken.
Der Einfluss von digitalen Medien, sozialen Netzwerken und Künstlicher Intelligenz hat die Art und Weise, wie wir Informationen konsumieren und die Welt wahrnehmen, maßgeblich verändert. Die Grenzen zwischen der physischen Welt und dem digitalen Raum beginnen sich aufzulösen. Hierbei bieten sich immense Möglichkeiten für Kunstschaffende, diese Phänomene künstlerisch aufzubereiten und zu reflektieren. Interaktive Installationen, die den Betrachter aktiv einbeziehen, oder digitale Kunstwerke, die mit der Wahrnehmung spielen, können das Publikum dazu anregen, kritisch über die eigenen Perspektiven nachzudenken. Wie sehen wir uns selbst in dieser ständig wechselnden Landschaft der Illusionen?
In Zeiten von „Fake News“ und digitaler Manipulation wird der Anspruch an die Kunst, Wahrheiten darzustellen oder Illusionen zu enthüllen, dringlicher denn je. Kunstschaffende sind in der einzigartigen Position, die Komplexität der Wahrheit zu reflektieren und einen Dialog über die Verhältnisse zwischen faktischer Realität und subjektiver Wahrnehmung zu eröffnen. Ihre Werke können als Spiegel fungieren, die uns in unserer eigenen Wahrnehmung von Realität herausfordern und ermutigen, verschiedene Perspektiven zu erkunden.
Wir freuen uns auf künstlerische Auseinandersetzungen mit dem Thema und auf den nächsten „WTF-Moment“.