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  • Bildende Kunst

The wish to be elsewhere

Judith Brunner, Ulrike Dornis, Christine Falk, Caty Forden, Andrea Golla, Harriet Gross, Ina Geißler, Margret Holz, Verena Kyselka, Uschi Niehaus, Katia Sophia Ditzler, Beate Spitzmüller Sibylla Weisweiler, Anke Westermann

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Fr., 27.06. 19:00 - 20:00 Uhr Sa., 28.06. 11:00 - 23:00 Uhr So., 29.06. 11:00 - 19:00 Uhr
Ein vages Unbehagen durchzieht die Luft, ein Vorbote des möglichen
Zusammenbruchs altbekannter Strukturen. Diese Unsicherheit fordert die
Menschen heraus. In der Geschichte gab es immer wieder Momente, in denen
die Zukunft unberechenbar schien und die Gegenwart ins Wanken geriet –
etwa in Venedig um 1500 oder im Wien kurz vor 1900.

In beiden Epochen fanden Künstlerinnen und Literatinnen kreative Wege,
um mit Krisen umzugehen. Statt in Aktionismus zu verfallen, schufen sie
Rückzugsorte für Geist und Seele. In Venedig, von Hunger und Seuchen
gezeichnet, suchten junge Frauen nach Alternativen zur Politik ihrer
Väter. Sie wandten sich kontemplativen Künsten zu, fanden in Arkadien –
einer idealisierten Welt voller Schönheit, Liebe und Melancholie –
Inspiration. So entstanden Werke, die bis heute faszinieren.

Ähnlich war es in Wien um 1900, einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche
und nationalistischer Spannungen. Malerinnen wie Teresa Feodorowna-Ries
oder Emilie Mediz-Pelikan erkundeten die Seele und das Begehren, oft in
der Abgeschiedenheit der Wiener Kaffeehäuser. Ihre künstlerischen
Arbeiten spiegelten den Aufbruch in neue Denkweisen und eine
tiefgreifende Sensibilität gegenüber den Herausforderungen ihrer Zeit.
Diese historischen Fantastinnen zeichnete Mut und Verletzlichkeit aus.
Ihre Werke entwickelten sich aus dem bewussten Umgang mit existierenden Unsicherheiten. Die Negation der Verhältnisse war für sie keine Option. So verhandelten sie Ihre Wünsche und Träume offen, ohne sich in Illusionen zu verlieren.

Heute, in der Ära des digitalen Dauerrauschens, knüpfen die
Künstlerinnen des Frauenmuseums Berlin an diese Tradition an. In einer
Welt, die durch soziale Medien fragmentiert erscheint, wird die Suche
nach Rückzugsorten und persönlichem Ausdruck immer zentraler. Ihre
Arbeiten reflektieren die Spannungen zwischen medialer Überflutung und
individueller Identität – inspiriert vom Lebensmut und der
eskapistischen Energie vergangener Rebellinnen.

Kurz-Bio

Judith Brunner, Ulrike Dornis, Christine Falk, Caty Forden, Andrea Golla, Harriet Gross, Ina Geißler, Margret Holz, Verena Kyselka, Uschi Niehaus, Katia Sophia Ditzler, Beate Spitzmüller Sibylla Weisweiler, Anke Westermann

Das Frauenmuseum Berlin wurde in den 90er Jahren gegründet und ist seit 2007 als Vereinigung ohne festen Ort vor allem im Bereich Bildende Kunst aktiv. Noch immer sind im professionellen Ausstellungsbetrieb die Arbeiten von Frauen unterrepräsentiert. Ziel unseres Engagements ist es, professionell in Berlin arbeitenden Künstlerinnen ein Forum zu bieten, deren Vernetzung zu fördern und durch Ausstellungen die Kunstinteressierte, Presse und Galerist*innen, Kuratoren*innen und Museumsleute auf Künstlerinnen aufmerksam zu machen.

Ort

Karl-Marx-Straße 58
12043 Berlin
Deutschland

Atelierhaus Karl- Marx-Straße 58, 2. HH. 4.OG Mitte

Kontakt

+491701670030

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