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25 Jahre 48 Stunden Neukölln

Wie alles begann

Um die Jahrtausendwende ergriffen engagierte Neuköllner Kulturschaffende die Initiative, um das schlechte Image ihres Bezirks zu korrigieren und der oft überzogenen Darstellung in den Medien eine komplexere Perspektive gegenüberzustellen. Mit Kunst und Kultur wollten sie mehrheitlich zu mehr sozialem Austausch und einer lebenswerteren Nachbarschaft beitragen. Die Idee zur Gründung eines Netzwerks fand in der damaligen Kulturamtsleiterin, Dr. Dorothea Kolland, eine bundesweit gut vernetzte Befürworterin und engagierte Mitstreiterin.

So war mit der Gründung des Kulturnetzwerk Neukölln e.V. im Jahr 1995 das Anliegen verbunden, die vielen Kulturorte im Bezirk sichtbarer zu machen und den Austausch untereinander anzuregen.

Zum sichtbaren Ausdruck der Vielfalt und Kreativität der im Bezirk lebenden Menschen wurde dann seit 1999 das einmal jährlich stattfindende, dezentral angelegte Kunstfestival 48 Stunden Neukölln ins Leben gerufen. Das dahinterstehende Konzept einer nicht alltäglichen Präsentation von Kunst an ungewöhnlichen Orten und im öffentlichen Raum macht darüber hinaus den Bezirk selbst zum Protagonisten.

Innerhalb weniger Jahre erlangte das Festival große Bekanntheit weit über die Grenzen Berlins hinaus. Zu verdanken ist das dem Konzept, das bis heute nichts an Attraktivität und Aktualität eingebüßt hat. Das spiegelt sich auch in den gleichbleibend hohen Besucher*innenzahlen.

Alljährlich im Juni wird Nord-Neukölln 48 Stunden lang zu einem lebendigen Begegnungsraum. Neben etablierten Künstler*innen erhalten auch Nachwuchstalente und Menschen, die nicht von ihrer Kunst leben, die Gelegenheit, ihre künstlerischen Arbeiten zu präsentieren.   
Teilnehmen kann jede*r, vorausgesetzt, die Arbeiten haben einen Bezug zum Festivalthema und verstoßen nicht gegen den Codex einer gewaltfreien, antirassistischen und antidiskriminierenden Grundhaltung.

Im Jubiläumsjahr lautet das Festivalthema Play(ground). Ein passendes Thema für ein Festival, das der Diversität seit vielen Jahren eine Bühne bietet. In jedem Jahr können Besucher*innen in hunderten von Veranstaltungen unterschiedliche künstlerische Annäherungen an ein Thema erleben. Alle Sparten der Kunst sind vertreten und die Künstler*innen freuen sich auf den persönlichen Austausch mit einem Publikum, das ebenso divers ist, wie die Kunstszene selbst.

Dafür, dass sich das Festival bei der Wahl der Themen stets an aktuellen gesellschaftlichen Diskursen orientiert und damit selbst zum Diskurs anregt, wurde es mehrfach ausgezeichnet.

Es erhielt den Kulturpreis der Kulturpolitischen Gesellschaft e. V., wurde von der der Agentur causales zur Trendmarke 2009 gekürt und zweimal mit dem EFFE Label (Europe for Festivals, Festivals for Europe) als eines von Europe’s finest festivals ausgezeichnet.

In den 25 Jahren von 48 Stunden Neukölln haben die unterschiedlichsten Menschen aus den verschiedensten Bereichen das Festival organisiert und geprägt. Ihnen sei hier im Besonderen ein großer Dank ausgesprochen:  Für ihr persönliches Engagement, ihre Leidenschaft und ihre Begeisterung für das Festival mit der Sie so viele Menschen dafür gewonnen haben.

Entscheidend für den Erfolg des Festivals war auch die breite Unterstützung durch den Bezirk. Unterstützung kam unter anderem von den jeweils amtierenden Bezirksbürgermeister*innen Heinz Buschkowsy, Franziska Giffey und Martin Hikel.

Impressionen

  • Menschen in einer Installation
  • Grafik einer auf einer Toilette sitzenden Frau
  • Schauspielerin in einem schwarzen Kleid in einem Schaufenster
  • Menschen schauen sich Kunst an