- Bildende Kunst
- Installation
- Interdisziplinäre Projekte
'Die Tunisreise hat nie stattgefunden. / Le voyage à Tunis n'a jamais eu lieu.'
Kirsten Kötter
Fr., 27.06. 19:30 - 21:00 Uhr
Sa., 28.06. 11:00 - 21:00 Uhr
So., 29.06. 11:00 - 17:00 Uhr
Wie ich künstlerisch arbeite:
Ich gehe an Orte in der Natur oder Stadt und protokolliere dort mit Aquarell, was ich sehe, höre, spüre (Wind, Kälte …). Wenn Menschen dort sind, spreche ich mit diesen (wenn sie interessiert sind, an dem, was ich da mache).
Was es mit der Tunisreise auf sich hat:
2014 habe ich bei einer Ausstellung eine große Leinwand nach vorne geklappt vor die Wand gehängt. Die Leinwand war mit großen mosaikartigen konstruktiven Farbflächen bemalt. Davor habe ich eine Ton-Vase und Plastikschüssel aus dem Baumarkt gestellt, beide mit Acrylfarbe geweißt. Dazu habe ich Ausdrucke an die Wand gehängt: Die Tunisreise der Maler Klee, Macke, Moilliet von 1914 hat nie statt gefunden. Das war ein Fake.
https://kunstgespraech.de/tunisreise.html
So habe ich damals mehrmals gearbeitet und es „paradoxes Museum“ genannt.
Und heute?
Heute hat die Wirklichkeit schon das Thema der Ausschreibung der 48-Stunden-Neukölln überholt. Es geht gar nicht mehr um Fake News. Es wird sich einfach nicht an die Regeln gehalten.
Dazu fehlen mir die Worte. Ich spreche in der Ausstellung mit Farben und Formen. Ich zeige Aquarelle und Installationen aus heutiger Zeit. Die zeige ich im Schulgebäude mit einer Architektur aus der Zeit der Tunisreise, also aus einer vergangenen Zeit. Aus einer Zeit des Kolonialismus, der Kriege, des Imperialismus und der zart beginnenden Moderne. Daraus entsteht eine neue Situation.
Die Ausstellung ist in der Eingangshalle des Albert Schweitzer Gymnasiums. Albert Schweitzer war ein anerkannter Musiker und Bach-Interpret und veröffentlichte außerdem viele Schriften. Er hatte Philosophie, Theologie und Medizin studiert. Seine Mission als „Urwalddoktor“ in Afrika ist nur ein Teil seiner vielfältigen Arbeit.
In unserer heutigen Zeit des Umbruchs leben wir mit Relikten aus der Vergangenheit, die unverbunden mit dem Heute nebeneinander stehen, ignoriert, verachtet, geschätzt, ein großes Durcheinander.
Ich gehe an Orte in der Natur oder Stadt und protokolliere dort mit Aquarell, was ich sehe, höre, spüre (Wind, Kälte …). Wenn Menschen dort sind, spreche ich mit diesen (wenn sie interessiert sind, an dem, was ich da mache).
Was es mit der Tunisreise auf sich hat:
2014 habe ich bei einer Ausstellung eine große Leinwand nach vorne geklappt vor die Wand gehängt. Die Leinwand war mit großen mosaikartigen konstruktiven Farbflächen bemalt. Davor habe ich eine Ton-Vase und Plastikschüssel aus dem Baumarkt gestellt, beide mit Acrylfarbe geweißt. Dazu habe ich Ausdrucke an die Wand gehängt: Die Tunisreise der Maler Klee, Macke, Moilliet von 1914 hat nie statt gefunden. Das war ein Fake.
https://kunstgespraech.de/tunisreise.html
So habe ich damals mehrmals gearbeitet und es „paradoxes Museum“ genannt.
Und heute?
Heute hat die Wirklichkeit schon das Thema der Ausschreibung der 48-Stunden-Neukölln überholt. Es geht gar nicht mehr um Fake News. Es wird sich einfach nicht an die Regeln gehalten.
Dazu fehlen mir die Worte. Ich spreche in der Ausstellung mit Farben und Formen. Ich zeige Aquarelle und Installationen aus heutiger Zeit. Die zeige ich im Schulgebäude mit einer Architektur aus der Zeit der Tunisreise, also aus einer vergangenen Zeit. Aus einer Zeit des Kolonialismus, der Kriege, des Imperialismus und der zart beginnenden Moderne. Daraus entsteht eine neue Situation.
Die Ausstellung ist in der Eingangshalle des Albert Schweitzer Gymnasiums. Albert Schweitzer war ein anerkannter Musiker und Bach-Interpret und veröffentlichte außerdem viele Schriften. Er hatte Philosophie, Theologie und Medizin studiert. Seine Mission als „Urwalddoktor“ in Afrika ist nur ein Teil seiner vielfältigen Arbeit.
In unserer heutigen Zeit des Umbruchs leben wir mit Relikten aus der Vergangenheit, die unverbunden mit dem Heute nebeneinander stehen, ignoriert, verachtet, geschätzt, ein großes Durcheinander.
Kurz-Bio
Kirsten Kötter
Kirsten Kötter studierte an der Städelschule Frankfurt am Main, an den Kunsthochschulen in Helsinki, Kassel und Mainz. Kirsten Kötter arbeitet multimedial: mit Videos, Installationen, Objekten, Aktionen. Ihre Malerei umfasst Aquarell und Öl. Das Herz ihrer künstlerischen Arbeit sind die "Protokolle": Kirsten Kötter protokolliert die Situation mit Aquarell, Video und Sound in Natur und Stadt. Manchmal stehen dabei Licht, Wetter, Natur im Vordergrund, manchmal ein gesellschaftspolitisches Thema, manchmal beides. Aus den Aquarellen, Gemälden, Videos, Soundaufnahmen und weiteren Objekten entstehen Installationen und Videos. Kötter tritt in ihren Videos als "Aquarellmalerin" auf. So trägt sie beim Malen häufig eine besondere Projektkleidung.