Shady Business

Ein grundsätzliches Dilemma der menschlichen Existenz besteht in der radikalen Fragmentierung unserer Perspektiven bei gleichzeitiger Notwendigkeit der Kooperation, im zwischenmenschlichen wie im politischen Raum. Die schier unüberwindbare Fragilität einer gemeinsam konstruierten Wahrnehmungsgrundlage, auf die es sich zu einigen gilt, begünstigt die Entfremdung und Zersplitterung von Realitäten. Perfekter Nährboden für Shady Business.


Unser Ziel ist es, diese Formbarkeit unserer Wahrnehmung und in Folge auch unseres Verhaltens in interaktiver und spielerischer Weise erfahrbar zu machen. Hierfür bedienen wir uns der Sprache von Klang, Musik, Raumgestaltung und Skulptur: Durch auditive und visuelle Reize wird das gemeinsame Erleben einer Installation radikal anders geframet. Reaktionen und gegenseitige Blicke werden schwer zu lesen und führen zu Fehlinterpretation und Entfremdung. Erst durch den Wechsel der Rollen werden die Reaktionen des Gegenübers nachvollziehbar.

Die interaktive Ausstellung macht Besucher*innen zu Akteur*innen, in dem sie mit head-mounted Helmen, die die visuelle und auditive Erfahrung auf radikal andere Weise beeinflussen, in ein begehbares Miniaturspielhaus eintreten. Die tragbaren Echochambers stellen dabei eine Synergie aus einer handwerklich konstruierter Skulptur sowie einem digital produzierten Propagandasound dar. Darüber hinaus tritt die Besucher*in durch das Tragen eines von mehreren mit Lautsprechern ausgestatteten Propagandahelmen in Kontakt mit anderen. Die Gestaltung des Helms, subtile Botschaften und Audiocues manipulieren das eigene Verhalten und die Fremdwahrnehmung.