Salted Hearts

Lynes multitechnische Arbeit bei 48 hours ist eine temporäre Interaktion in einer Pizzeria. Die Künstlerin definiert ihre Installation als eine Erzählung auf halbem Weg zwischen einem persönlichen Tagebuch und einem Beobachtungsnotizbuch. Zwischen städtischem und häuslichem Raum, Intimem und Öffentlichem, Persönlichem und Kollektivem. Diese Installation evoziert eine verwirrende Dimension, in der verschiedene Wahrnehmungsebenen nebeneinander bestehen. In dem Projekt wird die Guss- und Abformtechnik der Neuköllner Architektur genutzt, um Fragmente der Stadt direkt in skulpturale Formen aus Gips, Metall oder Harz zu integrieren. Durch diesen Prozess können Teile der konkreten Realität einen neuen Status in einer anderen imaginären Dimension erhalten.In ihrer Praxis kombiniert die Künstlerin verschiedene Elemente aus ihrer visuellen Landschaft zu neuen Erzählungen, um das Außergewöhnliche des alltäglichen Lebens zu enthüllen. Ihre Arbeiten erforschen die Spannung zwischen persönlichen Erinnerungen und dem kollektiven Gedächtnis, die beide von der „Mainstream-Kultur“ geprägt sind. Ihre künstlerische Praxis navigiert durch die Verwirrung zwischen Realität und Wahrnehmung, indem sie triviale Elemente in neuen imaginären Kontexten verwendet und assoziiert, um den sensiblen und poetischen Aspekt hervorzuheben, der sich hinter der Zufälligkeit ihrer Erscheinung verbirgt.
Das Thema Gefühle spielt in Lynes Ansatz generell eine wichtige Rolle. Sie hinterfragt den Begriff des Affekts, den sie für archetypische Formen hat, die zumeist aus einer kapitalistischen Dynamik stammen. Der Name „salted heart“ ist zunächst eine Chipsmarke, die die Künstlerin in ihrem täglichen Leben zu kaufen pflegt. Sie entschied sich für dieses Etikett, weil es auf die sentimentale Dimension verweist. Zwischen Traum und Wirklichkeit verweist es auf eine süße Desillusionierung.

Vier Ecken - Pizza der Saison, Freitag, Samstag und Sonntag von 12-21 Uhr
Vernissage am Freitag 27, 20 Uhr.