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The Illusion of Freedom

Asaf Erdemli

Barrierefreier Zugang
Fr., 27.06. 19:00 - 22:00 Uhr Sa., 28.06. 10:00 - 22:00 Uhr So., 29.06. 10:00 - 19:00 Uhr
Die Illusion der Freiheit

Heutige technologische Entwicklungen haben die Möglichkeiten des Einzelnen erweitert, sich auszudrücken, seine Identität zu formen und sichtbar zu werden. Gleichzeitig ist jedoch ein unsichtbares System der Kontrolle und Lenkung entstanden. Durch soziale Medien, Algorithmen, persönliche Daten und digitale Inhalte werden Menschen in dem Glauben gelassen, freie Entscheidungen zu treffen – tatsächlich bewegen sie sich jedoch innerhalb der vom System vorgegebenen Optionen.

Wie Michel Foucault es mit seiner Metapher des Panoptikums beschrieb, wird der Mensch heute nicht mehr primär durch äußeren Druck kontrolliert, sondern durch verinnerlichte Normen.

In diesem Zusammenhang geraten auch religiöse Grenzen in den Fokus der Diskussion. Traditionelle religiöse Strukturen rahmen das Leben des Einzelnen mit bestimmten Regeln ein, die mitunter darauf abzielen, ein inneres Gleichgewicht und einen tieferen Sinn zu bewahren. Wenn diese Regeln jedoch dogmatisch werden, schwächen sie die Fähigkeit des Menschen, zu denken, zu hinterfragen und sich weiterzuentwickeln. In solchen Fällen erfüllen sowohl die religiöse Autorität als auch die Manipulation durch moderne Systeme eine ähnliche Funktion: Sie prägen das Freiheitsverständnis des Einzelnen.

Laut Jean Baudrillards Theorie der Simulation ist dieser Zustand der Freiheit oft nichts weiter als ein bloßes Bild. Durch die von der digitalen Welt und dogmatischen Strukturen angebotenen Freiheitsnarrative gerät der Mensch in eine neue Form der Unterwerfung.

Wahre Freiheit, so betonte Søren Kierkegaard, beginnt mit der Auseinandersetzung des Einzelnen mit seiner eigenen Existenz vor Gott und der Wahrheit. Weder die Grenzenlosigkeit der Technologie noch die Absolutheit der Religion können für sich genommen Freiheit garantieren. Die Freiheit liegt verborgen im Mut, bewusst ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Extremen zu finden.

Kurz-Bio

Asaf Erdemli

Asaf Erdemli verwendet in seinen Kunstwerken überwiegend recycelte Materialien und untersucht dabei die Mechanismen von Kontrolle und Manipulation sowie die Konsumgewohnheiten der Vergangenheit und Gegenwart. Durch einen inneren Recyclingprozess verwandelt er seine Überlegungen darüber, was heute und in Zukunft konsumiert wird, in zeitgenössische Kunstobjekte.
Asaf wurde 1977 geboren und schloss 2007 sein Studium an der Fakultät für Bildende Künste der Hacettepe-Universität, Fachbereich Bildhauerei, in der Türkei ab.
Er setzt seine künstlerische Arbeit in seinen Ateliers in Deutschland und der Türkei fort. Seine Werke wurden auf renommierten Veranstaltungen gezeigt, darunter die Internationale Kunstmesse im Pariser Louvre, 48 Stunden Neukölln in Berlin und die Scrap Art Exhibition in Katar

Ort

Treptower Straße 39
12059 Berlin
Deutschland

Berliner Berg Brauerei

Kontakt

017622304216

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