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Urbane Stille: Friedhöfe der Geschichte /// im Anschluss: Führungen zu Bienenstöcken

Marlene Dittrich-Lux; Arezki Keddam; Arne Kellermann

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Sa., 29.06. 16:00 - 18:00 Uhr So., 30.06. 16:00 - 18:00 Uhr Sa., 29.06. 19:00 - 21:00 Uhr
Inmitten des Hauptstadttrubels: urbane Stille auf den Friedhöfen der Geschichte. Gleichwohl wenig, was im heutigen Berlin an die Teilung nach dem 2. Weltkrieg erinnert, bildet das sowjetische Ehrenmal in Treptow als Zeugnis einer stalinistischen Ära eine große und monumentale Ausnahme. Während in Mitte der Palast der Republik abgetragen und anachronistisch in das feudalistische Schloss zurückverwandelt wurde, trotzt dort eine heroische Statue, unter deren Füßen das Hakenkreuz zerbricht, dem Vergessen. – Neben dem Trubel der Sonnenallee findet sich auch ein kleiner Hort des Gedenkens von Einwanderern, deren Migrationshintergrund aus einer anderen Zeit und Gegend stammt: der Friedhof der böhmischen Religionsflüchtlinge, die hier ansässig werden durften. Zurück weist er auf eine Zeit, in der das einstige Rixdorf erst noch zu Neukölln wurde und von der aus die Geschichte über Generationen in die heutige Sonnenallee führt – eine Pulsader der Migration, die 4,9 km durch die Hauptstadt führt. Gesäumt ist sie etwa auch von einer oasenartigen Kleingartenkolonie, die ihrerseits an Zwangsarbeiter erinnert, während beim Kulminationspunkt S-Bahn-Station derweil der Massenbetrieb Hotel Estrel mit seinen ABBA-Covershows und -revivals trohnt. – Das vordringlich böhmische Rixdorf hatte einst aufgrund seiner exterritorialen Lage den Berlinern als Unterhaltungsstätte gedient; heute zeugt der Friedhof noch von solcher historischen Genese, während von dem Vergnügen nur noch Shisha-Bars und exklusive Sauftankstellen für Hipster verblieben sind. – Bietet der Treptower Park den Neuankömmlingen ein Naherholungsgebiet mit Techno-Beats, so verschwindet das sowjetische Ehrenmal in seiner Gegenwart jenseits der gewöhnlichen Laufrouten gerade in und trotz seiner Wuchtigkeit. – Der urbanen Stille der Friedhöfe der Geschichte wird in einer kuratierten Collage von Erinnerungen, philosophischen Gedanken und literarischem Gedenken der Raum eröffnet, vernommen zu werden. - ein historischer Nachklang!

Kurz-Bio

Marlene Dittrich-Lux; Arezki Keddam; Arne Kellermann

Marlene Dittrich-Lux, Schauspielerin, Regisseurin, Erzählerin. Nach der Filmausbildung an der deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin und langen Westafrika-Aufenthalten drehte sie in V.R Benin Dokumentarfilme. 2004 wieder in Berlin lebend, ist sie seit 2009 back on stage und beschäftigt sich mit Märchen und Mythen. Seither: politisches Kabarett, Storytelling sowie mehrsprachiges Simultanerzählen in der neugegründeten Gruppe „Welt Märchen Erzähler“ in Zusammenarbeit mit Arezki Keddam. Auftritte: u.a. Miniaturen Festival Bremen, Märchentage Berlin, Woche der Sprache und des Lesens Berlin und seit 2012: 48 Stunden Neukölln. Als Erzähler zu Gast dieses Jahr: Arne Kellermann - ewiger Student (Soziologie-Diplom und Hegel-Diss in the making) sowie professioneller Weintrinker.

Ort

Sonnenallee 187
Parzelle 4
12059 Berlin
Deutschland

Märchenlaube, NCR Kleingartenkolonie; Sonnenallee 187 , Parzelle 4

Kontakt

017670672406

Barrierefreiheit

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