Algorithmische Echoes: Übersetzung und KI

Wie verändert sich die Übersetzung, wenn das Zeitalter des Anthropozäns an sein Ende gelangt? Es wird viel darüber gesprochen, wie künstliche Intelligenz das Übersetzen automatisiert und ihm das schnelle Tempo von Wahrscheinlichkeit und Algorithmus aufzwingt. "Traduttore traditore", einst Verräter:innen, positionieren sich humanoide Übersetzer:innen nun als Kompliz:innen und nutzen die Maschine, um sich dem rasanten Tempo anzupassen. Gleichzeitig bahnen sich transdisziplinäre Formen kollektiver Übersetzung einen Weg aus diesem binären Schema, indem sie das organische Gehirn dem kybernetischen entgegenstellen. In einem Akt des gemeinsamen Lesens und Übersetzens werden wir die Potenziale des Übertragens aus einer Sprache in eine andere in Zeiten der Digitalisierung und Demokratisierung der Übersetzung mit Autor:innen der lateinamerikanischen Diaspora in Berlin und Übersetzer:innen der Literaturzeitschrift alba.lateinamerika lesen erkunden. Mit der Installation des Künstlerkollektivs Mazenett Quiroga richten wir unseren Blick auf den Raum und eine künstlerische Praxis, die mündliche Erzählungen aus dem Amazonasgebiet in städtische Ökosysteme verlagert.